Aware Parenting Prinzipien des Lernens
von Aletha Solter, Ph.D.
Diese Lernprinzipien basieren auf Forschung im Bereich Bildung und kindlicher Entwicklung.
1. Alle Kinder werden mit dem Wunsch und der Fähigkeit zu lernen geboren.
2. Kinder lernen am besten, wenn das Lernen von ihnen selbst ausgeht, aus ihrer eigenen Neugier und ihren Interessen heraus und nicht auferlegt wird. Sie profitieren von einem Ansatz, der ihnen Wahlmöglichkeiten und Selbstbestimmung bietet.
3. Begriffsbildung und abstraktes Denken ergeben sich auf natürliche Weise aus konkreten Erfahrungen. Kinder lernen am besten durch Entdeckungen, durch praktische Erfahrungen und nicht durch direkte verbale Anweisungen.
4. In den ersten acht bis zehn Jahren ist das Spiel die wichtigste Form des Lernens. Es hat drei Hauptfunktionen.
5. Angemessene Anregung ist wichtig. Ein reichhaltiges Umfeld mit einer Vielzahl von Materialien zum Spielen, Experimentieren und Gestalten fördert das Lernen der Kinder. Kinder profitieren auch davon, dass sie mit Geschichten, Büchern, Menschen, Tieren, der Natur, Ideen, Musik, Spielen und Aktivitäten aus dem wirklichen Leben in Berührung kommen.
6. Das beste Spielzeug ist jenes, das Kinder zum Imaginieren, Bauen, Gestalten und Denken anregt.
7. Früher ist nicht unbedingt besser. Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Es ist normal, dass Kinder in einigen Fähigkeiten zurückbleiben, während sie mit der Aneignung anderer Fähigkeiten beschäftigt sind.
8. Es gibt viele Arten von Intelligenz und sie kann nicht mit einem einzigen Wert (z. B. einem IQ-Testergebnis) gemessen werden. Kinder, die in einer Art von Intelligenz schwach sind, können in anderen stark sein. Kinder profitieren von Bildungsangeboten, die ihnen helfen, alle Formen der Intelligenz zu nutzen und zu entwickeln.
9. Kinder unter acht Jahren profitieren mehr von praktischem Lernen als von digitalen Bildungsaktivitäten. Außerdem kann zu viel Bildschirmzeit den Lernprozess beeinträchtigen, indem sie die Vorstellungskraft unterdrückt, Passivität fördert und wertvolle Spielzeit raubt.
10. Kinder lernen am besten, wenn es keine Noten, Belohnungen, Kritik, Bestrafung, oder Konkurrenz gibt.
11 Stress und Trauma können den Lernprozess beeinträchtigen, indem sie Verwirrung, Angst, Trauer, Wut und Konzentrationsschwierigkeiten verursachen. Der Lernprozess wird gefördert, wenn Kinder die Möglichkeit haben, schmerzhafte Emotionen durch die natürlichen Heilungsmechanismen des Spiels, Lachens und Weinens loszulassen.
12. Kinder lernen am besten, wenn sie eine warme, unterstützende Beziehung zu ihren Eltern und Lehrpersonen haben. Der Lernprozess wird gefördert, wenn Eltern und Lehrpersonen:
Aletha Solter und Aware Parenting
Aletha Solter ist eine schweizerisch-amerikanische Entwicklungspsychologin, die international als Spezialistin von Eltern/Kind-Bindungen, Trauma, und bestrafungsfreien Erziehungsmethoden anerkannt ist. Sie hat das Aware Parenting Institut gegründet und sechs Bücher geschrieben. Aware Parenting (Bewusstes Elternsein) ist eine Erziehungsphilosophie, die auf wissenschaftlicher Forschung im Bereich der kindlichen Entwicklung basiert. Sie stellt traditionelle Ansichten in Frage und bietet einen neuen Ansatz, der die Beziehungen innerhalb der Familie signifikant verbessert. Eltern, die sich an diesen Leitlinien orientieren, erziehen Kinder, die kooperativ, einfühlsam, kompetent, gewalt- und drogenfrei sind. Diese Philosophie ist in den Büchern von Dr. Aletha Solter beschrieben. Die deutschen Titel ihrer Bücher lauten:
Artikel auf Deutsch:
Aware Parenting: die drei Elemente
Aware Parenting: die zehn Grundregeln
Was tun, wenn dein Baby weint?
Aware Parenting Prinzipien des Lernens
Aware Parenting in deutschsprachigen Ländern:
Aware Parenting in Deutschland
Aware Parenting in Österreich
Aware Parenting in der Schweiz